Während die Wildbienen noch im Erdboden, in Pflanzenstengeln oder Holzröhren überwintern, ruft ein Volksbegehren in Bayern zum besseren Schutz von Insekten und ihren Lebensräumen auf. Insbesondere der Einsatz von Dünger, Pestiziden und die intensive Gründlandnutzung macht den Insekten zu schaffen. Daneben raubt die Zersiedelung der Landschaft mit immer neuen Straßen, Parkplätzen, Industriegebieten und Wohnhäusern der Natur den Raum. Mein Beitrag bei ZeitOnline stellt die Insektengruppe der Wildbienen vor. Von den fast 600 in Deutschland vertretenen Wildbienenarten gelten über die Hälfte als in ihrem Bestand gefährdet oder bereits ausgestorben. Zwei Punkte sind bei der Diskussion wichtig:
1) Honigbienen gibt es in Deutschland fast nur als von Imkern gehaltenes Nutztier. Insofern ist die Honigbiene als Art auch nicht in ihrem Bestand bedroht und eignet sich eigentlich denkbar schlecht als Protagonist für den Schutz wildlebender Insekten.
2) In Deutschland leben geschätzt etwa 30.000 Insektenarten. Die Wildbienen sind also nur ein sehr kleiner Teil der heimischen Insektenvielfalt. Es ist aber ganz egal ob man mit Experten für Wildbienen, Wespen, Käfer, Libellen oder Zikaden spricht. Alle berichten von besorgniserregenden Rückgängen sowohl in der Individuenzahl als auch der durchschnittlichen Artenvielfalt. Es geht also nicht nur darum einzelne Arten vor dem Aussterben zu retten, sondern vielmehr darum die Vielfalt des Lebens in unseren Landschaften zu erhalten und wiederherzustelllen.
zum Artikel Rettet alle Bienen auf ZeitOnline vom 12.2.2019
Das Video von der pollensammelnden Erdhummel zeigt das im ZeitOnline-Artikel erwähnte Verhalten der Pollenernte durch Vibration mit den Flügeln, das auch als Vibrationsbestäubung bezeichnet wird.
Erdhummel Vibrationsbestäubung from Gunther Willinger on Vimeo.