
Im Norden von Burkina Faso nahe der Grenze zu Mali geht die lange Trockenzeit zu Ende. Bald wird der erste Regen fallen und bis dahin sollen die Hirse-Samen in der Erde sein. Salma Moussa verschwindet trotz ihres leuchtend bunten afrikanischen Gewandes hinter der Staubwolke, die sie und ihre Kolleginnen durch das Schwingen ihrer Pflanzhacken aufwirbeln. Die Bäuerinnen praktizieren die traditionelle Pflanztechnik des «Zaï», was in der Mòoré-Sprache Burkina Fasos soviel wie «Grube» bedeutet. Als sich der Staub gelegt hat, wird der bearbeitete Boden sichtbar: Etwa 20 Zentimeter breite und tiefe Gruben durchfurchen die trockene Erde in regelmässigen Abständen. Beim Pflanzen bedecken die Frauen die Samen in den Gruben mit einer Mischung aus Blättern, Dung und Asche, die vor Austrocknung schützt und Termiten anlockt. Letztere sind die Regenwürmer des Sahel…
zum Artikel in der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ)

Frauen unter Baobab-Bäumen pflanzen Hirse und Bohnen mit der traditionellen Zaï-Technik, Burkina Faso, © Dorkas Kaiser