Humboldt über ‚Das Verheeren der Wälder‘

Buchcover: Alexander von Humboldt und die Erfindung der Natur von Andrea Wulf

Ich lese gerade das sehr empfehlenswerte Buch „Alexander von Humboldt und die Erfindung der Natur“ von Andrea Wulf. Im Zuge dessen habe ich mit dem „Deutschen Textarchiv“ eine tolle Online-Quelle für Humboldts Originalschriften entdeckt.

Hier ein Zitat aus Humboldts Reise in die Aequinoktial-Gegenden des neuen Kontinents 1859 -1860. Dort schreibt Humboldt angesichts der Austrocknung des Valencia-Sees im Norden Venezuelas: „Zerstört man die Wälder, wie [es] die europäischen Ansiedler allerorten in Amerika mit unvorsichtiger Hast thun, so versiegen die Quellen oder nehmen doch stark ab. … Screenshot Deutsches Textarchiv - HumboldtDaraus geht hervor, daß das Verheeren der Wälder, der Mangel an fortwährend fließenden Quellen und die Wildwasser drei Erscheinungen sind, die in ursächlichem Zusammenhange stehen. … Mit der Ausrodung der Bäume, [mit der Ausdehnung des Zucker-, Indigo- und Baumwollenbaues] nahmen die Quellen und alle natürlichen Zuflüsse des Sees von Jahr zu Jahr ab.“

Humboldt erkannte also schon vor fast 160 Jahren, dass es nicht sonderlich clever ist, Wälder gedankenlos zu roden, und dass Trinkwassermangel und Überflutungen die Folge sein können.

Quelle: Humboldt, Alexander von: Reise in die Aequinoktial-Gegenden des neuen Kontinents. Bd. 2. Übers. v. Hermann Hauff. Stuttgart, 1859. In: Deutsches Textarchiv <http://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_aequinoktial02_1859>, abgerufen am 04.09.2017.

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