Wissenschaftler fordern mehr Engagement für den Schutz von Bestäuberinsekten

Schmetterlinge auf Blüten von Flockenblumen.

Auch Schmetterlinge sind wichtige Pflanzenbestäuber. Ihre Anzahl und Artenvielfalt geht rapide zurück.

* 10 Maßnahmen für Wildbienen & Co. im Fachmagazin Science *
Wissenschaftler sehen Politiker in der Pflicht *

Weltweit schwinden zusehends die Insekten und damit wichtige Bestäuber für unser Obst und Gemüse. Aber es ist nicht so, dass wir nicht wüßten, wie wir gegensteuern könnten. Wir müssen es nur endlich tun, fordert ein Forscherteam um die britische Ökologin Lynn Dicks in der aktuellen Ausgabe des Wissenschaftsmagazins „Science“. Die Forscher listen darin zehn konkrete Maßnahmen zum Schutz der Bestäuber auf, mit denen Regierungen etwas für Wildbienen und Co. tun könnten. Unter anderem nennen sie:

  1. strengere Regulatorien für den Einsatz von Pestiziden
  2. Förderung landwirtschaftlicher Vielfalt, wie Biolandbau, Mischkulturen, private Gärten, Agrarforstwirtschaft, Kreislaufwirtschaft
  3. Verstärkte wissenschaftliche Beobachtung (Monitoring) der Bestäuber
  4. Förderung des integrierten Pflanzenschutzes, also eines lokal angepassten ganzheitlichen Konzeptes zur Minimierung des Pestizideinsatzes

Die Forscher appellieren insbesondere an die Regierungen in Nord-, Westeuropa und Nordamerika, schnell und engagiert zu handeln, denn laut einer kürzlich veröffentlichten Studie zur Lage der wilden Bestäuber weltweit (IPBES Thematic assessment of pollinators, pollination and food production) steht es dort besonders schlecht um Wildbienen und andere Bestäuberinsekten.

Die Landwirtschaft ist mit hohem Pestizideinsatz und Ertragsoptimierung eine zentrale Ursache, kann aber laut Dicks auch Teil der Lösung des Problems sein. Dicks sagte: “Der IPBES-Bericht zeigt sehr klar, dass Bestäuberinsekten sowohl ökonomisch als auch kulturell weltweit eine hohe Bedeutung haben. Die Regierungen verstehen das und einige haben bereits wichtige Schritte zum Schutz dieser faszinierenden Tiere unternommen. Aber wir müssen noch viel mehr tun. Wir apellieren dringend an die Regierungen unsere Vorschläge wo immer möglich in die Tat umzusetzen; als Beitrag für eine nachhaltige und gesunde Zukunft der Menschheit.“

Alle zehn vorgeschlagenen Maßnahmen können hier abgerufen werden (Englisch): https://www.uea.ac.uk/about/-/scientists-propose-ten-policies-to-protect-vital-pollinators


Meinungen aus der Wissenschaft zum Thema:

Für die Raumfahrt und die Suche nach Leben im All wird viel Geld ausgegeben, während das Wissen über unzählige Arten vor unserer Haustür darbt. Appell in nature für die Erforschung und den Schutz unbekannter Insekten-Welten auf dem Planeten Erde: Link zum Artikel auf spektrum.de

EU-Agrarpolitik (GAP): Adding some Green to the Greening: Artikel in Conservation Letters wie die EU-Politik die Land(wirt)schaft ein wenig grüner gestalten könnte.

 

Merken

Merken

Merken

Merken

Merken

Merken

Merken